Der Braun Silk-épil 9 - eine kleine Foltermaschine oder ein Helfer, den sich jede Frau nur wünschen kann?

Rasieren ist meist aufwendiger als einem lieb ist. Ich gehöre zu der Kategorie "schnelles Rasieren morgens unter der Dusche" mit einem Klingenrasierer. Beim hastigen Rasieren passiert es oft, dass man Stellen übersieht oder eine Hautpartie abgeschürft hat - Blut ist das Zeichen dafür, dass man es in dem Moment mal wieder falsch gemacht hat. Welcher Frau geht dieses fast tägliche Haare entfernen nicht auch auf den Keks?

 

 

Der Braun Silk-épil 9 wirbt damit, dass das Epilieren der Haarwurzeln angenehmer und effizienter ist, da dank der neuen MicroGrip-Pinzetten-Technologie (hört sich schon beeindruckend an auch wenn man keine Ahnung hat, was sich zunächst dahinter verbirgt) schon ab einer Länge von 0,5mm Haare erfassen kann. Der "effizienteste Nass- und Trockenepilierer von Braun" - und genau das werde ich innerhalb der 4-Wochen-Phase ausgiebig testen.


Erster Eindruck

DAS DESIGN:

Das Design sieht auf anhieb schlicht und "weiblich" aus - violette und weiße Farben, der untere Teil und die Rückseite mit leichtem Glitzer versehen, sollen womöglich die Durchschnittsfrau ansprechen. In der Mitte des Geräts wird die Bedienung der 2-Stufen-Geschwindigkeiten sichtbar: Ein violetter Ring lässt sich hierfür variabel drehen. Darüber platziert entdeckt man eine kleine Lampe, die das Finden von kleinen Härchen im Dunklen erleichtern soll. Am obigen Teil des Epilierers das Wichtigste: Der Aufsatz, der unerwünschte Haare ins Nirvana schicken soll. Da wird der vermeintliche Hightech (MicroGrip-Pinzetten-Technologie) deutlich: gebogene Pinzetten, die ihre Flügel doppelt so weit spreizen als herkömmliche. Ein näherer Hautkontakt soll mitunter deswegen auch garantiert sein, um so das Erfassen der kurzen Haare zu ermöglichen.

 

DAS ZUBEHÖR:

 

Mitgeliefert wurde ein Set bestehend aus einer Ladestation, Rasieraufsatz mit Trimmer-Aufsatz, Epilieraufsatz für Gesichtshärchen, Spezialkabel (es handelt sich hierbei um ein normales Aufladekabel, aber die Beschreibung im Handbuch hört sich schon spannender an), eine kleine Reinigungsbürste, einen Aufsatz für optimalen Hautkontakt, einen Hochfrequenz-Massage-Aufsatz (ich wiederhole mich ungern, aber die Texter von Braun wissen ihr Handwerk wohl gut einzusetzen), einen kleinen Stoffbeutel und natürlich den eigentlichen Epilierer.

nass epilieren

 

DER TEST:

Ich habe mir angewöhnt öfter in die Wanne zu gehen um vom Alltag abzuschalten. Wie passend, dass der Silk-épil 9 von Braun sowohl ein Trocken-, als auch ein Nassepilierer ist. Damit war es von mir eine beschlossene Sache, den Test unter (zunächst gedachten) erschwerten Bedingungen zu machen: vollkommende Nässe und dunkler Kerzenschein. Hält der Epilierer was er verspricht?

 

Ich muss zunächst anmerken, dass ich wohl etwas "Respekt" hatte, mir die Beine zu epilieren. Der Gedanke an "Haare rausreißen" schreckte mich bisher ab. Nach einer schmerzhaften Erfahrung in meiner Teeanagerzeit, war das Thema bis dato auch gestorben. "Wer schön sein will, muss leiden" - jaja, genau...

 

Mit dieser Skepsis startete ich also meinen Test mit dem Hochfrequenz-Massage-Aufsatz, der für die erste Anwendung empfehlenswert ist, da dieser die Haut entspannt, wodurch das Epilieren angenehmer erscheinen soll. Und siehe da, so schlimm war es gar nicht. Ich habe mal gelesen, dass die Haut in der Wanne etwas aufweicht und dass somit die Schmerzen beim Epilieren reduziert werden können. Vielleicht war auch bei mir so der Fall - ich werde es bei einem trockenem Versuch mal beobachten und berichten.

Die einst vermutlich "erschwerten Bedingungen" waren für den Silk-épil 9 ein Klacks! Ich habe ihn öfter ins Wasser fallen lassen und habe weder einen Stromschlag erhalten, noch ist er kaputt gegangen ;) Diesen Test hat er also schon bestanden. Die Herausforderung, die Beine im Dunkeln von Haaren erfolgreich zu entfernen, wurde dank der kleinen Lampe sehr gut gemeistert. Die Tatsache, dass es wohl etwas komisch aussah, mit einer taschenlampenähnlichen Leuchte in der Badewanne zu sitzen, sei mal dahin gestellt. Fakt ist, dass die Lampe wirklich praktisch ist, wenn das Kerzenlicht über den romantischen Teil hinaus unpraktisch werden könnte.

 

Die Reinigung:

Dadurch, dass der Braun Silk-épil 9 auch ein Nassepilierer ist, kann die Reinigung unter fließendem Wasser erfolgen. Den Epilierer sollte man hierfür in die Einzelteile zerlegen - Aufsatz und Epilierkopf werden vom Gerät entfernt. Dadurch wird das Gerät schnell, einfach und effektiv gereinigt.

 

DAS ERGEBNIS:

Das Ergebnis meines ersten Versuchs ist recht positiv. Die Haarentfernung hat erstaunlicher Weise nicht allzu sehr weh getan als erwartet. Die Haare wurden gründlich entfernt und nur sehr kurze Haare konnten im ersten Durchgang nicht erfasst werden. Da die Haare nicht immer in eine einheitliche Richtung wachsen, ist es hierbei hilfreich, wenn der Braun Silk-épil 9 in verschiedene Richtungen über die Haut geführt wird. Hilfreich ist es zudem, direkt nach dem Epilieren mit dem empfindlicherem Handrücken über die Haut zu fahren, um mögliche Haare besser zu finden, sollten diese nicht mehr zu sehen sein.

Meine Haut war nach dem Epilieren überraschend entspannt. Ich habe mit Hautirritationen, wie brennender Haut oder roten Punkten gerechnet. Dem ist bei diesem Versuch nicht so. Vielleicht habe ich meine Haut durch ein sanftes Peeling mit anschließender Lotion auch beruhigen können. Sinnvoll ist es auf jeden Fall die Beine danach mit einem Peeling zu behandeln, um so das Einwachsen von Härchen zu vermeiden, da die oberste Hautschicht somit entfernt wird. Dadurch können feine Haare besser an die Oberfläche gelangen.

 

In den nächsten 1-2 Tagen werde ich den Epilierer für eine absolut gründliche Haarentfernung nochmal benutzen um die kleinsten Härchen, die nach der gestrigen Prozedur nicht vollkommen entfernt worden sind, ein für alle mal zu verbannen. Ich bin auf jeden Fall auf das Ergebnis gespannt!


Trocken epilieren

DER TEST:

Nachdem ich ausführlich über meinen Test in der ersten Woche berichtet hatte, habe ich nach drei Tagen einen weiteren Test mit dem Braun Silk-épil 9 gestartet, da nach dieser Zeit an meinen Beinen kleine Haarstoppeln kamen (womöglich waren es diejenigen, die zu kurz für den ersten Test gewesen waren). Bei dieser zweiten Anwendung habe ich dieses Mal die Badewanne weggelassen und habe gedacht, dass eine trockene Epilation schneller gehen würde. Bei der Anwendung in der Badewanne ging ich davon aus, dass die Haut sich durch das Badewannenwasser aufweicht und dass dadurch der Schmerz beim Epilieren reduziert werden könne. Allerdings habe ich nun bei der trockenen Anwendung gemerkt, dass weder schmerzlich, noch zeitlich gesehen kaum ein Unterschied besteht. Bei der trockenen Rasur habe ich den Aufsatz für den optimalen Hautkontakt genommen, um einen direkten Vergleich zu dem "Hochfrequenz-Massage-Aufsatz" zu erhalten. Wie der erste Name es schon verrät - ich hatte das Gefühl, dass dieser Aufsatz definitiv eher dazu verhilft, dass das erfolgreiche Epilieren mit dem Braun Silk-épil 9 intensiver ist als mit dem vorherigen Hochfrequenz-Massage-Aufsatz.

 

DIE REINIGUNG:

Die Reinigung des Gerätes erfolgt mit einem kleinen Pinsel. Dieser hat verstärkte Borsten, sodass diese in die kleinsten Ecken und Winkel kommen, um auch noch das versteckte Haar rauszubürsten. Wie bei der Reinigung nach der Nassanwedung empfehle ich die oberen Aufsätze zu entfernen, um auch dort die Härchen zu entfernen. Einfacher und unkomplizierter geht es kaum noch.

 

DAS ERGEBNIS:

Das Ergebnis dieser zweiten Epilation war wie bei der ersten Anwendung positiv. Die Haare wurden gründlich(er) entfernt, die Lampe hat wieder einmal in den dunklen Momenten ihr bestes gegeben und zum Schluss hatte ich überraschender Weise wiedermal keine Hautirritationen, ausser ein paar trockenen Hautstellen, aber das kann auch gut und gerne daher kommen, dass ich generell im Winter sehr leicht zu trockener Haut neige. Mit einem anschließendem Peeling und Eincremen habe ich das Problem schnell wieder in den Griff bekommen und konnte damit meine Beine wieder der Welt präsentieren.

 

MÖGLICHER VERBESSERUNGSVORSCHLAG:

Das Einzige, woran man das Gerät vielleicht noch ein wenig verändern kann, ist die kleine Lampe an dem Braun Silk-épil 9. Sie ist wirklich hilfreich und für eine gründliche Epilation nicht wegzudenken. Allerdings würde ich mir gerne wünschen, dass man diese noch manuell an- oder ausschalten kann. Bei einem finalen letzten Blick benutzt man dieses Lämpchen gerne, allerdings muss hierfür der gesamte Epilierer nicht auf vollen Touren laufen, was früher oder später dann auf den Akku geht. Von daher wäre es ratsam mit einem Klick in die Mitte des Schalterkreises eine Taste zu integrieren, die das manuelle Bedienen der Lampe ermöglichen könnte.